Orangenhaut: Fakten, Mythen und Legenden über Cellulite

10 wichtige Fakten zu Cellulite

Fakt 1: Cellulite ist ein reines Frauenproblem

Das stimmt leider (größenteils). Der Grund, warum Männer von diesem Problem (fast) verschont bleiben, liegt in der geschlechterspezifisch, unterschiedlichen Anatomie begründet. Zunächst besitzen Frauen weniger unterstützendes Bindegewebe. Bei den Männern lassen sich zum Beispiel durch Krafttraining verschiedene Körperregionen stark „definieren“, also an einem Platz halten, während Frauen dafür dehnbareres Gewebe haben, was sich zum Beispiel in Schwangerschaften als großer Vorteil erweist. Allerdings eben für die Optik nachteilig ist. Denn die parallel verlaufenden Fasern des weiblichen Bindegewebes verhüllen darunter liegende Probleme kaum. Und so zeichnen sich die Fettzellen als fühl- und sichtbaren Knubbel ziemlich deutlich an der Oberfläche ab. Ein kleiner Trost: Auch etwa zehn Prozent aller Männer leidet an Cellulite.

Fakt 2: Cellulite wird mit dem Alter schlimmer

Auch das ist wahr. Hormone scheinen eine Rolle bei der Erscheinung von Cellulite zu spielen: Wenn Frauen altern, produzieren ihre Körper weniger Östrogen – ein Hormon, das unter anderem dabei hilft, die Blutgefäße flexibel und funktionstüchtig zu halten. Weniger Östrogen kann eine schlechtere Durchblutung bedeuten. Und das führt wiederum zu einer verringerten Neubildung von Kollagen und dem Abbau von älterem Bindegewebe. Der Körper baut im Alter außerdem immer stärker Muskulatur ab und wandelt sie in Fettgewebe um. Ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Orangenhaut. Allerdings, wer in jüngerem Alter nicht unter den berühmten „Dellen“ gelitten hat, wird von der Cellulite auch im Alter eher unbehelligt bleiben.

Fakt 3: Cellulite ist vererbbar

Auch das ist eine unbestreitbare Tatsache. Dabei geht es allerdings weniger um die Vererbbarkeit der Cellulite, sondern um die Weitergabe der begünstigenden Faktoren. Labiles Bindegewebe ist leider wirklich eine Familienangelegenheit. Haben Mutter und Großmutter Orangenhaut, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Tochter und Enkelin sie ebenfalls bekommen, hoch. Wer genau wissen will, ob das Risiko für mittelschwere oder schwere Cellulite hoch ist, kann sich einem – allerdings äußerst kostspieligen – Gentest unterziehen. In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Frauen zu Lebzeiten Cellulitis entwickeln, ist es allerdings genau zu überlegen, ob FRAU so einen hohen Preis bezahlen will. Wenn Du nicht zu den wenigen Glücklichen mit glatthäutigen Verwandten gehörst, solltest du nicht vergessen: Genetik ist nur ein kleiner Teil des Cellulite-Puzzles; Faktoren wie Diät, Übung und das Halten eines gesunden Gewichts spielen auch eine Rolle.

Fakt 4: Sport und Yoga helfen gegen Cellulite

Endlich mal ein Hoffnungsschimmer! Tatsächlich hilft gezieltes Training, die Symptome der Cellulite zu verringern. Orangenhaut tritt auf, wenn Bindefasern unter der Haut schwach werden oder ihre Elastizität verlieren. Dehnung und damit Stärkung dieser Bereiche wird die Haut straffen und außerdem überschüssiges Fett verbrennen. Yoga-Übungen, die auf den Po und die Oberschenkel zielen, können ebenso helfen wie Krafttraining, das Muskeln aufbaut und die Durchblutung fördert. Am effektivsten ist eine Verbindung aus Muskel- und Ausdauertraining. Nach dem Motto: Fett ab- und Muskeln aufbauen. Die Top-Sportarten im Kampf gegen die Cellulite: Schwimmen, Fahrradfahren, Nordic Walking und Aqua-Training. Was auch im Büro bestens funktioniert: die Füße fest auf den Boden stemmen und die Po-Muskulatur für einige Sekunden spannen. Und das über einen längeren Zeitraum wiederholen.

Fakt 5: Richtiges Essen und Abnehmen sind wahre Cellulite-Killer

Kann FRAU durch Gewichtsverlust tatsächlich ihre Orangenhaut verschwinden lassen? Ja, kann sie. Denn die falsche Ernährung führt zu Übergewicht und Übergewicht begünstigt Entzündungen im ganzen Körper. Fettzellen können dadurch animiert werden, sich bis zum 200-fachen ihrer ursprünglichen Größe aufzupumpen. Und genau das erzeugt die wulstigen Knubbel, die so typisch für die Cellulite sind. Bei einer fett- und zuckerarmen Ernährung ohne Weißmehl schrumpfen die Fettzellen übrigens schnell auch wieder. Ein ausgezeichnetes Mittel gegen die Cellulite ist übrigens Eiweiß. Enthalten in magerem Geflügel, Fisch und Krustentieren. Wichtiges Mittel: Vitamin C. Das hilft beim Aufbau von Kollagen. Manche Frauen schwören übrigens auf basische Nahrungsmittel im Kampf gegen die Orangenhaut. Doch das würde Fisch, Käse und Fleisch vom Essenstisch verbannen. Und diese Lebensmittel sind für eine ausgewogene Ernährung essentiell. Das wohl wichtigste Anti-Cellulite-Element ist allerdings WASSER. Denn durch einen hohen Wassergehalt wird das Bindegewebe geschmeidig gehalten und hilft FRAU sogar schlank zu werden. Zu raten ist, mehr Gurken, Radieschen, Tomaten und Paprika zu essen, denn dieses Gemüse enthält mehr als 90% Wasser.

Fakt 6: Orangenhaut durch Rauchen, Stress und das Tragen von High Heels?

Drei Mal: Ja. Zunächst ist es mittlerweile unstrittig, dass Tabakgenuss den Blutfluss in den Gefäßen reduziert. Dadurch wird auch die Produktion von Kollagen geschwächt, was wiederum dazu führt, dass das Bindegewebe an Spannkraft verliert und darunter liegende Fettpölsterchen sichtbarer durchdrücken. Rauchen beschleunigt natürlich auch den Alterungsprozess der Haut. Dehnungsstreifen, Falten und Verfärbungen gehen damit einher. Beste Freunde der Cellulite sind auch die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Sie begünstigen das unnatürliche Aufblähen von Fettzellen. Dagegen hilft nur Entspannung, wie man sie zum Beispiel beim Yoga oder der Meditation erfährt. Und wie gefährlich ist das Tragen von High Heels? Frauen, die eher keine Probleme mit dem Auftreten von Orangenhaut haben, werden auch durch das regelmäßige Tragen von hohen Absätzen keine bekommen. Allen anderen sei geraten die High Heels nur zu besonderen Anlässen aus dem Schuhschrank zu holen. Durchblutung und Lymphfluss werden durch die hohen Hacken doch entscheidend behindert. Und das fördert nun mal die Entstehung von „Dellen“.

Fakt 7: Kann man Cellulite auch an anderen Stellen als den Oberschenkeln bekommen?

Ja. Und zwar eigentlich überall, wo die Durchblutung nicht optimal ist. Denn dort machen sich die besonders gefährlichen Alpha-Fettzellen breit. Gefährdete Körperregionen sind: Bauch, Po, Knie und Oberarme.

Fakt 8: Hautfüller machen Cellulite unsichtbar

Nicht ganz. Aber sie haben ihre unbestreitbaren Effekte im Kampf gegen die Orangenhaut. Füllungen, die ausgelaugte Regionen der Haut und der subkutanen Schicht wieder mit Leben „füllen“, die für schlaffe Wangenknochen und zur Entfernung von Gesichtsfalten eingesetzt werden, haben sich auch als vorteilhaft für von Cellulite geplagte Hautabschnitte erwiesen. Injizierbare Füllungen wie Restylane und Radiesse helfen gerade bei sehr dünnen Frauen gegen wirklich tiefe Einkerbungen. Allerdings kann das Verfahren schnell ein paar Hundert Euro pro Bein kosten und dazu noch ein paar Monate dauern.

Fakt 9: Nicht-invasive Verfahren für Cellulite funktionieren wirklich

Laser-, Radiofrequenz- und Massagetechniken werden seit einigen Jahren eingesetzt, um das Auftreten von Cellulite zu reduzieren – und während ihre Ergebnisse oftmals nicht wirklich dauerhaft sind, sind sie kurzfristig überaus wirksam. Und zwar wirklich wirksamer als die beste Creme aus der Drogerie. Einige Verfahren wie TriActiv- und VelaSmooth-Laserbehandlungen erfordern schon mal 10 bis 15 Sitzungen, um das Erscheinungsbild deutlich zu verbessern. Andere wie die Hochfrequenzbehandlung Thermage CL sind zwar nicht billig, lassen die Cellulite aber teilweise bis zu einem Jahr tatsächlich verschwinden.

Fakt 10: Es gibt (noch) keine dauerhafte Cellulite-Lösung – außer vielleicht Cellulaze

Entgegen allen Versprechungen ist den Wissenschaftlern der entscheidende Schlag gegen die Cellulite noch nicht gelungen. Das neueste und momentan vielleicht vielversprechendste Verfahren ist eine Operation namens „Cellulaze“. Dabei wird mittels eines optischen Lasers Fett aufgeschmolzen, fasriges und ausgeleiertes Bindegewebe aufgebrochen und durch ein Loch die Bildung von Kollagen stimuliert. Die Wirkung soll, so sagen es zahlreiche Ärzte, überraschend sein. Denn die Behandlung scheint nicht nur auf das Bindegwebe sondern auch auf die Fettkügelchen, die zu den Cellulite-Klumpen führen zu wirken. Die Operation ist wohl ein bisschen schmerzhaft, die Genesung dafür umso schneller. Wer sich Freitag behandeln lässt, kann Montag schon wieder auf Arbeit sein. Die Cellulite verschwindet durch „Cellulaze“ für mindestens ein Jahr. Allerdings kostet die Anwendung dieses Anti-Cellulite-Wunderverfahrens nicht weniger als 3.000 Euro.