Merino-Wolle – sanft und unverwüstlich

Merinoschaf auf der Weide
© istock/PatrikStedrak
Ob im All oder auf dem höchsten Berg der Welt: Gehen Menschen irgendwo an ihre Grenzen und setzen sich widrigsten Bedingungen aus, dann kann man sicher sein, dass bei der Kleidung Wolle im Spiel ist. Als besonders weich und vor allem besonders wärmend ist dabei die Wolle des Merino-Schafes begehrt. Mit nur halb so dicken Haaren wie bei normalen Schafen und einer deutlich stärkeren Kräuselung ist Merino-Wolle so etwas wie die Highend-Version aller Wollarten. Auch weil Merinowolle den Schweiß besser ableitet als normale Wolle ist sie vor allem bei Sportlern, Outdoor-Spezialisten und anderen Abenteurern äußerst beliebt.

Wir von CARLMARIE wollen in diesem Artikel erklären, was die herausragenden Eigenschaften von Merino-Wolle sind, wie man diese am besten wäscht und pflegt und warum ultrafeines Merino mit einer Stärke von gerade mal 15,5 Mikrometern zusammen mit Kaschmir als die edelste Wolle der Welt gilt.

Woher kommt Merino-Wolle?

Obwohl die Verwendung von Wolle schon vor einigen Tausend Jahren in Europa bekannt war, setzte sich die Produktion von Feinwolle im großen Stil erst im frühen Mittelalter durch. Neben England war Spanien viele Jahrhunderte das einzige Königreich, aus dem im großen Stil Feinwolle exportiert wurde. Vor allem die außergewöhnlich weiche und feine Wolle des Merino-Schafes war begehrt. Mauren hatten diese Sorte im 8. Jahrhundert aus Marokko mitgebracht und sie nach einem ihrer Berber-Stämme (Beri-Merines) benannt. Die Profite durch Merino-Wolle waren so üppig, dass der König und ein Zusammenschluss adliger Herdenbesitzer (Mesta) den Export von Zuchttieren unter Androhung der Todesstrafe verboten. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Mesta zerschlagen. Das Merino-Schaf verbreitete sich in ganz Europa und machte Feinwolle zum dominierenden Wolltyp. Heute wird die mit Abstand meiste Merino-Wolle in Australien und Neuseeland hergestellt. Gerade in Neuseeland gibt es für die edleren Merino-Fasern strenge Vorschriften, wobei es bei Zertifizierungen nicht mehr nur um die Qualität des Vlieses, sondern vor allem auch um das Wohlergehen der Schafe sowie um die nachhaltige Nutzung und den Schutz von Ackerland und Weideflächen geht.

Kritik wegen „Mulesing“ und auf welche Qualitätssiegel man achten sollte

Als „Mulesing“ oder auch „Mulesierung“ wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem Schafen rund um den Schwanz überschüssige Haut entfernt wird, um den Befall von Fliegenmaden zu verhindern. Durch Fliegenmaden drohen Schafen schwerwiegende Infektionen, die auch zum Tod der Tiere führen können. Das klingt zwar nach einer nützlichen und vorbeugenden Methode, wenn sie bei den Schafen nicht ohne Betäubung oder Schmerzmittel angewendet würde. Mulesing ist ein kontrovers diskutiertes Thema und Tierschützer prangern dabei vor allem die grausame Art der Durchführung an und verlangen Alternativen. Viele Textilhersteller boykottieren Wolle aus Produktionsbetrieben, die Mulesing anwenden aber mittlerweile haben sich auch viele Farmer gegen das Verfahren entschieden. In Neuseeland gibt es seit einigen Jahren ein freiwilliges Verbot und ein entsprechendes Qualitätssiegel.

Wer sicher gehen will, dass seine Merino-Wolle besonders schonend für Schafe und Umwelt entstanden ist, sollte auf folgende Gütesiegel achten:

GOTS – wer dieses Siegel (Global Organic Textile Standard) erhalten möchte, muss nachweisen, dass mindestens 70 Prozent – beim Zusatz „Bio“ sogar 95 Prozent aus kontrolliert, biologischer Produktion stammen.

KbT – Diese Abkürzung steht für kontrolliert biologische Tierhaltung und bedeutet, dass Textilien gemäß Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert werden. KbT gibt einen stichhaltigen Hinweis darauf, dass die Tierhaltung artgerecht ist und auch das Futter der Tiere unter einer besonderen Kontrolle steht. Die Tiere dürfen sich natürlich fortpflanzen und Praktiken wie Mulesing sind verboten. Nicht nur die Aufzucht der Tiere wird dabei überwacht, auch muss das Weideland, auf dem die Tiere grasen, Pestizid- und Insektizid frei sein.

Die Wolle schützt auch das Merino-Schaf vor extremem Wetter

Die superweiche, superfeine und superrobuste Merino-Wolle ist eine perfekte Kreation der Natur, denn dieses Vlies ermöglicht es Merino-Schafen auch dort zu leben, wo normale Schafe mit ihrer Wolle keine Chance hätten. Die meisten Merino-Schafe leben in den USA, Südamerika, Australien und Neuseeland in teilweise äußerst lebensfeindlichen Umgebungen. Das Vlies eines Merinoschafs ist aber im Sommer ebenso atmungsaktiv, wie im Winter isolierend. Darüber hinaus außergewöhnlich leicht, sodass es sich ideal für extreme Anforderungen eignet. Nicht umsonst schwören gerade die Outdoor-Fans auf diese Faser.

Was genau unterscheidet die Merino-Wolle von normaler Schafwolle?

Vlies eines Merinoschafs
Das Vlies genannte Fell der Merinoschafe ist um ein Vielfaches feiner, dichter und stärker gekräuselt, als das anderer Schafrassen. © istock/JohnCarnemolla

Was Wolle als Faser einzigartig macht, sind die physikalischen Eigenschaften jedes einzelnen Haares. Dabei haben die Haare der verschiedenen Arten von Schafen auch eine unterschiedliche Dicke, die in Mikrometern gemessen wird. Je kleiner der Durchmesser oder je niedriger der Mikrometer-Wert, desto feiner ist die Wolle. Wobei die Faustregel gilt, dass sich die Vorteile mit kleineren Durchmessern und gleichzeitig größerer Kräuselung immer mehr verbessern. Nicht umsonst sind die Haare der feinsten Wolle, also Kaschmir-, Angora- oder feine Merino-Wolle, besonders dünn, besonders stark gekräuselt und auch besonders teuer. Bei diesen Wollarten werden nur die ganz feinen Haare des Unterfells verwendet. Merino-Wolle ist mit 16 bis 24 Mikrometern (ein tausendstel Millimeter) in etwa nur halb so dick wie die Haare des normalen Schafes. Die starke Kräuselung liegt bei etwa 40 pro Quadratzentimeter. Ganz allgemein bietet der kleine Durchmesser der Merinowolle die gleiche Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung wie Standardwolle, ist jedoch wesentlich weicher, bequemer zu tragen und juckfreier.

Merinowolle besitzt ein ausgezeichnetes Feuchtigkeits-Management

Interessanterweise leitet Merinowolle Feuchtigkeit besser als jede andere Faser und eignet sich daher perfekt für technische Ausrüstung, Unterwäsche, Socken und Oberbekleidung. Feuchtigkeitsmanagement ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um technisch anspruchsvolle oder besonders aktive Bekleidung geht. Die Qualitätsmerkmale „besonders saugstark“ und „besonders atmungsaktiv“ beziehen sich dabei auf die Fähigkeit eines Gewebes, den Schweiß in Form von Dampf von einem Bereich mit höherer Luftfeuchtigkeit (Haut) in einen Bereich mit niedrigerer Luftfeuchtigkeit (die Luft außerhalb der Kleidung) zu befördern. Das Ziel hierbei ist es, die Feuchtigkeit von der Haut abzuleiten und sie so trocken und angenehm zu halten. Wer sich bewegt, wärmt sich auf und schwitzt – und keine Faser vermag es die Wärme so gut nach außen zu leiten wie Merinowolle. Natürliche Baumwolle oder Nylon beispielsweise können da nicht mithalten. Daniel Zweier, Chefredakteur der renommierten Website Backpackers.com erklärt die Allrounder-Qualitäten der Merino-Wolle so: „Zwar lassen sich aus Polyester oder Nylon Kleidungsstücke herstellen, die besser atmen oder den Schweiß besser ableiten, aber das hat dann immer negative Konsequenzen in der Wärme-Qualität. Es gibt einfach kein besseres Material als Merino, wenn es darum geht zu wärmen und gleichzeitig den Schweiß abzuleiten und atmungsaktiv zu sein.“

Nimmt bis zu 30 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit auf

Merino kann bis zu 30 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und behalten und fühlt sich trotzdem trocken an, wohingegen sich die meisten synthetischen Materialien bereits nass anfühlen, wenn sie nur weniger als zehn Prozent aufnehmen. Das Außergewöhnliche aller Wollfasern besteht darin, dass sie eine wachsartige, schuppige Außenkante, die sogenannte Kutikula haben. Durch sie sind die Fasern normalerweise wasserabweisend, nehmen aber über die Schuppenkanten gleichzeitig eine gewisse Feuchtigkeit auf, ohne sie gleich wieder abzugeben.

Merinowolle ist wie eine natürliche Heizung

 

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Wenn Wolle Feuchtigkeit aufnimmt, findet eine Reaktion zwischen dem Wasserdampf und den Zellen der Fasern statt. Dadurch entsteht Wärme. Bei Merinowolle ist dieser Prozess so intensiv, dass ein Kilogramm Merinowolle innerhalb von acht Stunden so viel Wärme abgeben kann wie eine elektrisch betriebene Heizdecke. Selbst wenn die Luft um uns herum kalt und feucht ist, setzt bei Textilfasern dieser „Sorptionswärme“ genannte molekulare Prozess ein. Dabei ist die Wärmeproduktion bei Merino-Wolle viermal so stark wie bei Nylon und mindestens doppelt so stark wie bei Polyester.

Merinowolle ist wie ein natürlicher Ventilator

Doch Merinowolle kann auch den gegenteiligen Effekt erzeugen. Nämlich Wärme ableiten und damit für ein Gefühl der Abkühlung sorgen. Wenn die Feuchtigkeitssättigung von etwa 30 Prozent erreicht ist, beginnt die Merinowolle damit, die überschüssige Feuchtigkeit in die weniger feuchte Atmosphäre oder Umgebungsluft abzuleiten. Genau das ist ein entscheidender Faktor bei Sport- und Outdoor-Bekleidung und wird mit dem Siegel „atmungsaktiv“ versehen. Der Kühleffekt setzt also ein, wenn aufgrund körperlicher Aktivität eine weitere Erwärmung der Haut erfolgt. Und keine Faser ist darin so gut wie Merino-Wolle.

Wie wäscht man seine Kleidungsstücke aus Merino-Wolle?

Beim Waschen von Wolle wird man aus einem natürlichen Instinkt heraus nervös. Bilder von geschrumpften Pullovern tauchen selbst bei den erfahrensten Woll-Liebhabern aus dem Unterbewusstsein auf. Doch keine Angst! Auch hier erweist sich Merino als echter Woll-Champion.

Denn die meisten Merino-Produkte lassen sich in der Maschine waschen. Allerdings ist Vorsicht geboten. Je kälter das Wasser, um so besser, aber insgesamt sollten natürlich die Wasch-Empfehlungen auf den entsprechenden Etiketten beachtet werden. Immerhin sollte nicht vergessen werden, dass sich mit der entsprechenden Temperatur fast jedes Kleidungsstück schrumpfen lässt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, bringt sein Merino-Stücke gleich zu einer professionellen chemischen Reinigung, die mit Sicherheit dafür sorgt, dass die überlegene Qualität der Merino-Wolle erhalten bleibt.

Wenn nötig, ist aber auch Handwäsche möglich. Die Merino-Produkte sollten etwa zehn Minuten eingeweicht, dann auf links gedreht gewaschen und gründlich erst in lauwarmen und dann in kaltem Wasser abgespült werden. Dabei ist es wichtig, dass keine biologischen Waschmittel verwendet werden, da diese Enzyme enthalten könne, die die Merino-Wolle in ihrer Struktur angreifen und irreparablen Schaden verursachen können.

Wie wird Merinowolle getrocknet?

Merino-Strickwaren sollten niemals im Trockner, sondern immer an der Luft getrocknet werden. Das Kleidungsstück muss dabei flach ausgelegt werden. Es ist vor Hitze zu schützen und deshalb nie auf einen Heizkörper zu legen. Und es sollte aus diesem Grund auch nicht vor einem Feuer oder bei starkem direktem Tageslicht getrocknet werden. Um das glatte und seidige Aussehen zu erzielen, für das Merino ebenfalls bekannt ist, sollten die Kleidungsstücke nach dem Waschen mit feuchtem Dampf behandelt werden. Wer sich für Trockenbügeln entscheidet, macht auch nichts falsch, sollte aber dabei ein feuchtes Tuch über die Merino-Stücke legen.

Merinowolle – extrem stark und belastbar

Merinowolle hat eine komplexe Struktur, die hauptsächlich aus ineinandergreifenden Protein-Molekülen besteht, die als Keratin bekannt sind. Keratin ist dasselbe Protein, das in unserer Haut und in unseren Haaren vorhanden ist und diesen ihre kräftigen und dennoch flexiblen Eigenschaften verleiht. Dank des Keratins lassen sich die Harre der Merinowolle über 30.000 Mal dehnen und biegen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Die starke Kräuselung macht Merino äußerst elastisch und hilft ihr auch noch nach häufigem Gebrauch die Form zu halten.

Obwohl es einige Debatten über die Haltbarkeit von Merinowolle in Aktivkleidung gab, bezogen die sich hauptsächlich auf superleichte und dünne Teile, die für heißes Wetter entwickelt wurden. Allerdings konnten dank der Kombination mit synthetischen Fasern auch die wenigen Nachteile der Merino-Wolle ausgeglichen werden.

Klassisch vorteilhaft ist Merino ohne die Unterstützung von Nylon und Polyester bei schwererer Kleidung wie zum Beispiel Wollsocken. Wenn diese dicht und kräftig genug gestrickt wurden, sind sie eigentlich unverwüstlich, extrem warm und lange trocken. Mark Johnson, Inhaber der Trekking-Ausrüsterfirma Hobnail Trekking Co. sagte dazu: „Solange die Nähte fehlerfrei gearbeitet wurden, ist Merino unvergleichbar robust.“ Natürlich kann die sowieso schon lange Lebensdauer noch verlängert werden, zum Beispiel durch regelmäßige Reinigung.

Mann und Frau in Calida Merino Funktionswäsche
Wäsche aus Merino-Wolle kann selbst in extrem dünner Verabeitung seine hervorragenden Eigenschaften ausspielen, wie hier bei der Funktionsunterwäsche von Calida. © Calida

Kein Gestank mehr – die natürliche Geruchs-Resistenz der Merinowolle

Alle diese Vorteile bezüglich des Feuchtigkeitsmanagements, des Feuchtigkeitstransports und der Atmungsaktivität bei Merino haben noch einen sehr schönen Nebeneffekt. Denn Merino stinkt nicht. Das wissen vor allem jene zu schätzen, die nach einem harten Training oder einer anstrengenden Wandertour schon mal an ihren nylon- oder Polyesterklamotten geschnüffelt haben. Schweiß riecht eigentlich nicht schlecht, da er von Natur aus von unserem Körper abgegeben wird. Der Gestank kommt von Bakterien, die in feuchten Umgebungen sofort zu wachsen beginnen, indem sie die Fette und Salze essen, die unser Schweiß in sich trägt. Merinowolle verhindert diesen Gestank, weil die geruchsverursachenden Bakterien Feuchtigkeit brauchen, diese bei Merinowolle einfach nicht in ausreichendem Maße bekommen.

„Es ist großartig, weil du so wenig davon brauchst. Merinowolle ist extrem geruchsneutral und bleibt auch nach mehrmaligem Gebrauch angenehm wohlriechend. Abgesehen von den wärmespeichernden Eigenschaften ist die Tatsache, dass ein Kleidungsstück wiederholt ohne Waschen getragen werden kann, in Gebieten mit kaltem Wetter wie dem Himalaya von entscheidender Bedeutung, da Trekker und Kletterer leichtes Gepäck brauchen“, sagt Mark Johnson von Hobnail Trekking Co. über diese Eigenschaft von Merino.

Schluss mit Juckreiz

Wie bereits erwähnt, sind Merinowollfasern zwischen 16 und 24 Mikrometer dick, und das unangenehme Gefühl traditioneller Wolle beruht darauf, dass die normale Schafwolle Haare mit 40 Mikrometern Dicke hat und die Kräuselung der Schuppen weit weniger flexibel ist. Weniger biegsame Haare führen zu einem leichten „Stich“ auf der Haut und es ist genau das, was den Juckreiz auslöst. Bei Merino ist das Haar gerade in den dünneren Varianten so anschmiegsam, dass es quasi zu keinerlei „Stich“ kommt. Experte Mark Johnson sagt dazu: „Obwohl Polyester- und Nylonmaterialien sehr nützlich sein können, fühlen sie sich nie so angenehm an wie Merinowolle. Die Tatsache, dass es sehr weich ist, widerspricht allem, woran wir uns bezüglich Wolle in unserer Kindheit erinnern. Die meisten Leute denken bei Wolle an „schwer“ und „kratzig“. Nichts könnte weiter davon entfernt sein, wenn es um Merinowolle geht.“

Merino Wolle Nahaufname
Merino-Wolle vor der Verabeitung aus der Nähe betrachtet. Schon jetzt hat es alle Eigenschaften, die es für Funktionskleidung so wertvoll machen. ©istock/KiraVolkov

Erstaunlich UV-beständig

Ein weiterer großer Vorteil von Merinowolle ist, dass sie von Natur aus besonders beständig gegen den Einfluss von ultraviolettem oder UV-Licht ist. Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass Merinowolle sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlung deutlich besser absorbiert, als unbehandelte Baumwoll-, Nylon-, Acryl- oder auch Seidenstoffe. Viele Bekleidungshersteller fügen ihren Produkten UV-Schutzfaktoren hinzu. Merinowolle macht dies jedoch auf natürliche Weise. Ein Zuviel an UV-Strahlung ist für die menschliche Haut schädlich und kann vor allem zum Entstehen von Hautkrebs führen.

Keine elektrostatischen Aufladungen

Dank der Fähigkeit von Merinowolle, größere Mengen an Feuchtigkeit zu speichern, ist sie auch besonders immun gegen elektrostatische Aufladungen, die uns diese nervigen Stromschläge versetzt, wenn wir zum Beispiel Kleidungsstücke aus synthetischen Fasern aus- oder Bettwäsche aus synthetischen Fasern abziehen. Statische Elektrizität kann sich allerdings nicht aufbauen, wenn Feuchtigkeit in den Fasern vorhanden ist. Und genau das ist vor allem bei Merinowolle-Fasern der Fall.

Merino ist besonders umweltfreundlich

 

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Wie oben erwähnt, besteht Merinowolle aus Keratin, einem natürlichen Protein, das sich auch in unseren eigenen Haaren und unserer Haut befindet. Sie sind also wie unsere Haare und Haut biologisch abbaubar, stammen aus erneuerbaren Quellen und sind zu 100 Prozent natürlich. „Ich kann mir nichts Nachhaltigeres vorstellen als die Woll-Produktion. Es bietet ganz traditionelle Arbeitsplätze und die Zumutungen der Massentierhaltung sind eigentlich auch überflüssig, da die Qualität der Wolle nicht sinken würde“, sagt dazu Mark Johnson von Hobnail Trekking Co. „Synthetische Materialien wie Nylon und Polyester bestehen aus Kunststoff und haben einen viel größeren CO2-Fußabdruck als ähnliche Produkte aus Wolle. Und Merino-Wolle hat unter allen Woll-Sorten nun mal die besten Eigenschaften.“

Merino ist teuer – lohnt sich aber

Merinowolle hat viele Vorteile. Der Nachteil ist, dass es teuer ist. Ein Paar Qualitätssocken aus Merinowolle können leicht 25 Euro und ein normales Oberteil mit langen Ärmeln locker 90 Euro kosten. Trotzdem lohnt sich der Kauf. Dabei sollte bedacht werden, dass es bei Einhaltung einer ethisch einwandfreien Produktion fast unmöglich ist, die Kosten für Merino-Kleidungsstücke zu senken. Früher wurden Merino-Produkte fast nur von großen Herstellern angeboten, mittlerweile gibt es aber auch zahlreiche Independent-Brands. Im Vergleich zu synthetischen Stoffen zahlt man bei Merino-Produkten immer doppelt soviel. Die Investition zahlt sich aber immer aus. Merino-Produkte sind langlebig und behalten ihre Allrounder-Qualitäten bis zum Schluss. Sie werden sich über den Einkauf ihres Merino-Teils freuen, wenn immer Sie es anziehen.

Merinowolle kaufen?

Für alle, die einen aktiven Lebensstil bevorzugen, lautet die einfache Antwort: Ja! Merino ist großartig auf verschneiten Skipisten oder hoch oben auf kühlen Bergrücken. Es eignet sich für Mountainbike-Touren im Sommer und eigentlich für alle Reisen rund um den Globus. Es ist aber auch bequem zum Faulenzen und ein echter Gewinn für jeden anstrengenden Bürotag.

Eine besondere Empfehlung sprechen wir von CARLMARIE natürlich für Merino-Unterwäsche aus. Gerade für Textilien, die eng an der Haut anliegen, ist Merino-Wolle das Beste vom Besten. Sie ist weich und robust gleichermaßen. Sie wärmt wie sie kühlt und behält dabei einen angenehmen Geruch. Was könnte man sich für seine Unterwäsche Besseres wünschen?