Sieben Möglichkeiten, wie der digitale CO2-Fußabdruck verringert werden kann
Sieht man sich die Übermacht von Google und die Zahlen der aktuellen Abholzung von Wäldern an, dann scheint der Kampf von Ecosia gegen den menschgemachten Klimawandel dem der Gallier gegen das Römische Reich zu gleichen. Doch wie die Mannen um Asterix und Obelix haben auch wir unsere Chancen gegen einen übermächtig wirkenden Gegner. Und unser Kampf gegen den Klimawandel können wir auch in unserer unmittelbaren Umgebung mit kleinen Veränderungen hinsichtlich unserer liebgewonnenen Gewohnheiten führen.
Dabei hinterlassen wir nicht nur einen umweltfeindlichen Fußabdruck, wenn wir uns für das falsche Essen, die falsche Kleidung, die falschen Pflegeprodukte oder das falsche Reisen entscheiden, sondern eben auch in unserem täglichen Umgang mit Computer, Smartphone und Tablets sowie den eher unsichtbaren Daten des Internets. Die weltweiten Rechenzentren werden rund um die Uhr mit Strom versorgt und warten nur darauf, Informationen, Videos, Podcasts, Musik, Nachrichten, Memes, Nachrichten und alles, was das Internet noch so anbietet, an unsere digitalen Geräte zu senden. All diese Daten, an die wir uns längst gewöhnt haben, sollen uns ständig zur Verfügung stehen und tragen doch zum rasant fortschreitenden Klimawandel bei. Wir von CARLMARIE wollen deshalb hier sieben Möglichkeiten aufzeigen, mit denen der eigene sogenannte „digitale“ CO2-Fußabdruck verkleinert werden kann.
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1. Anpassung der Energie-Einstellungen
Es benötigt nicht viel, um den Computer, das Smartphone, das Tablet oder den Drucker im permanenten Energiesparmodus zu halten. Wer sein Gerät für längere Zeit gar nicht verwendet, sollte es am besten ganz ausschalten.
2. Helligkeit des Monitors verringern
Einer Studie der Harvard Law School zufolge kann durch das Dimmen der Helligkeit eines Monitors am Computer, Smartphone oder Tablet von 100 Prozent auf 70 Prozent bis zu 20 Prozent der Energie des jeweiligen Geräts gespart werden. Dadurch wird übrigens auch die Belastung der Augen deutlich verringert. Kritikern, die meinen, dieses Energiesparen hätte auf den Ausstoß des weltweiten CO2 keinerlei Effekt, sei gesagt: Energieanbieter können Strom und Wärme nur dann verkaufen, wenn er verbraucht wird. Verringert sich der Energieverbrauch in unseren Haushalten drastisch, verlieren auch die Energieunternehmen ihren Anreiz, weitere Energie – vorzugsweise aus fossilen Brennstoffen – zur Verfügung zu stellen. In der Beziehung hat es jeder von uns in der Hand, seinen Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten. Und dazu gehört unter anderem auch der Verbrauch von Strom, den wir zur Aufladung unserer elektronischen Geräte benötigen.
3. Tracking-Schutz aktivieren
Die meisten großen Websites verfolgen das Verhalten ihrer Besucher und verkaufen diese Daten. Dieses Tracking verschlingt tatsächlich ganze Berge von Rechenleistung. Dieser von einem selbst verursachten Informationsübertragung kann mittlerweile sehr effektiv Einhalt geboten werden. So ist jetzt zum Beispiel Firefox mit einem erweiterten Tracking-Schutz ausgestattet. Im Menü des Kontrollzentrums ist die Funktion „Content Blocking“ zu finden. „Mit „Add Blocking“ und „Third-Party Cookies“ können sogenannte Cross-Site-Tracking-Cookies blockiert werden. Damit wird nicht nur der Aufbau von Websites auf den Rechnern wieder schneller, sondern auch deutlich weniger Energie verbraucht.
4. Herunterladen statt streamen
Forscher haben herausgefunden, dass auch das permanente Streamen von Musik und Videos den persönlichen digitalen CO2-Fußabdruck vergrößert. Deutlich ökologischer ist da das einmalige Herunterladen von Daten. Laut dem Click-Clean-Bericht von Greenpeace können einige Streaming-Dienste ihre negative Energie-Bilanz besser abschwächen als andere. Aber insgesamt bleibt das Streamen eine energie- und datenfressende Angelegenheit.
5. die automatische Wiedergabe von Videos blockieren
Das Abspielen von Videos verbraucht große Mengen von Energie. Videos sollten also sofort angehalten werden, wenn sie nicht wirklich angesehen werden. Mit dem neuesten Firefox wird die automatische Wiedergabe von Videos mit Ton standardmäßig blockiert – und damit auch richtig viel Energie gespart.
6. Permanente Suchanfragen vergrößern den digitalen CO2-Fußabdruck
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Die ständige Nutzung von Suchmaschinen ist ebenfalls ein großer Daten- und damit auch Energiefresser. Wer seine gesuchten Begriffe ständig wieder neu in die Suchmaske bei Google eingibt, sorgt dafür, dass Informationen vom eigenen Browser zur Datenverarbeitung an die Suchmaschinenserver gesendet werden, bevor eine Liste der Suchergebnisse an den Browser zurückgegeben wird. Viel besser und energiesparender ist es hingegen, die ersten Zeilen einer Webadresse in die Adressleiste einzugeben und dann das Dropdown-Menü für die automatische Vervollständigung von Web-Adressen anzuwenden. Es werden dann übereinstimmende Webseiten aus einem vorhergehenden Browserverlauf, geöffnete Registerkarten, synchronisierte Webseiten sowie die mit Lesezeichen oder Tags versehenen Seiten angezeigt. Anstatt eine Google-Suche durchzuführen, lässt sich ohne sie direkt zum Zielort springen. Der digitale CO2-Fußabdruck der Webseiten-Suche wird dadurch auf null gesetzt.
7. Mut zur Langeweile
Anstatt in jeder freien Sekunde auf irgendeinen Bildschirm zu sehen, sollten wir uns an beglückende Tätigkeiten oder Nicht-Tätigkeiten aus der Zeit vor dem Internet erinnern. In den Tag träumen, Menschen beobachten oder einfach mit geschlossenen Augen hören, wie das Leben um einen herum geschieht. All das verbraucht quasi Null Energie und hinterlässt keinerlei CO2- Fußabdruck. Auch das eigene Gehirn wird es danken, wenn mal wieder ein Buch fertiggelesen, ein neues Hobby aufgenommen oder sich mit der Familie beschäftigt wird. Vielleicht lässt sich ja sogar Inspiration oder ein bisschen Brillanz in der Langeweile finden. Jede Minute ohne die Nutzung eines elektronischen Gerätes ist eine gute Minute für die Umwelt. Und nur die massenhafte Ansammlung solch – angeblich – nichtiger Aktionen (oder sollte man besser sagen: solcher Unterlassungen) können zu größeren Veränderungen führen. Zu Veränderungen, die wir und die Umwelt dringend brauchen.
Neben diesen 7 Tipps könnt Ihr auch in anderen Bereichen einiges tun, um nachhaltig zu leben. Zum Beispiel zertifiziert nachhaltige Kleidung kaufen. Denn die Hersteller achten unter anderem darauf, Ressourcen zu schonen, wiederzuverwerten und Transportwege kurz zu halten.
Inhaltsverzeichnis
freier Journalist für die Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung und das CarlMarie Magazin
