So kreiere ich meinen eigenen Stil… und kopiere nicht nur das, was “angesagt“ ist

Seinen eigenen Stil finden
©istock/g-stockstudio
Einer der Begriffe, die heute immer wieder durch die Modewelt wandern, heißt: „Signature Style“. Er bedeutet nichts anderes als die Aufforderung, seinen eigenen Modestil zu kreieren. Durch die Allgegenwärtigkeit von Social-Media-Kanälen wie Instagram werden wir mit den Fotos von Prominenten und Fashion-Ikonen zugedeckt und laufen ständig Gefahr deren Look gedankenlos zu kopieren.

Vergessen wird dabei viel zu oft, wie wichtig es ist, seine eigene Persönlichkeit und Kreativität in den Vordergrund zu bringen. Mut zum eigenen Stil heißt mit Selbstbewusstsein durch den Tag zu laufen und stolz zu sagen: „Hey, das bin ich!“ Den ganz persönlichen Fashion-Style zu entwickeln, ist dabei keine leichte Übung. Wir von CarlMarie haben deshalb ein paar Tipps parat, die ganz bestimmt dabei helfen, stilsicher einzigartig auszusehen.

11 Tipps die helfen, den eigenen Stil zu finden

Der Einfluss des persönlichen Modestils geht weit über den guten ersten Eindruck hinaus, den wir bei anderen hinterlassen. Style zu haben, heißt mit der Umwelt zu kommunizieren und dabei einen ganz unverwechselbaren Charakter zu zeigen. Was ist deine Persönlichkeit, was deine Haltung und was deine momentane Gefühlslage? Diese Fragen können mit dem Fashion-Style nach außen getragen werden. Dabei ist nicht zu vergessen, dass der eigene Look eines der wenigen Dinge ist, über die wir in unserem Alltag tatsächlich die volle Kontrolle haben. Diese Chance sollte sich niemand entgehen lassen. Schon klar, da ist der tägliche Kampf mit dem Kleiderschrank, das Gefühl nicht kreativ genug zu sein oder ständig nur einzelne Facetten seiner Persönlichkeit zu zeigen. Aber die Kreation eines eigenen Stils ist möglich und der Weg dahin beginnt hier und jetzt …

1. Suche nach Inspiration

Individuelle Mode war schon immer von der Kultur geprägt. Filme, TV-Serien, Musik, Theater und Nightlife sind reichhaltige Reservoires voller inspirierender Mode-Ideen. Auch die Archive verschiedenster Mode-Magazine stecken voller wunderbarer Kreationen. Vielleicht geht ihr mal wieder in die Bibliothek oder kauft euch bei ebay alte Ausgaben von Journalen wie Brigitte, Vogue, Cosmopolitan oder Glamour. Nicht zu vergessen die wichtigsten Quellen der Social Media Welt wie Pinterest, Tumblr oder Instagram. Finde beispielsweise ein paar Blogger, deren Ästhetik dich sofort fasziniert und deren definierter Look deinem Stil ähnelt. Nimm dir ein paar Tage Zeit, um durch Pinterest zu scrollen, und sammele die Outfits, die dir sofort ins Auge stechen.

2. Erstelle ein modernes Pinterest- oder altmodisches Moodboard

Eines der wirklichen bauchbaren Werkzeuge, um seinen Stil zu finden, ist das Moodboard (deutsch: „Stimmungsbrett“). Damit haben kreative Designer schon immer ihre Ideen gesammelt und visualisiert. Hier werden Skizzen, Entwürfe und Ideen zusammengestellt, mit deren Hilfe irgendwann ein fertiges Produkt oder Projekt entstehen soll. Bevor du aber ganz klassisch mit Schere und Kleber arbeitest, kannst du ein solches Moodboards auch digital auf Pinterest oder mit den Programmen Niice sowie Canva erstellen. Unheimlich effektiv ist auch der Bookmark-Tag auf Instagram, mittels dessen sich ständig neue Outfits hinzufügen und kopieren lassen. Das analoge oder digitale Moodboard wird dein Lehrbuch sein, wann immer du dich vor deinem Kleiderschrank oder beim Shopping wieder mal besonders einfallslos fühlst.

3. Verstehe deine Körperform

Einige der wichtigsten Missverständnisse beim Entwickeln des eigenen Stils entstehen bei der realistischen Einordnung der eigenen Körperform. Dafür macht man am besten ein paar Fotos in verschieden Posen oder betrachtet sich mit unverblümten Blick im Spiegel. Dort begegnet dir dann deine Silhouette, auf die dich dich in deinem Urteil verlassen solltest. Wer sich diesbezüglich nicht sicher ist, kann auch Freunde oder Familienmitglieder zu Rate ziehen. Die eigene Körperform lässt sich dann wunderbar mit der von verschiedenen anderen Personen auf Instagram-Fotos oder mit Bildern von Prominenten vergleichen. Und Silhouetten, die der eigenen ähneln, sollten nun der Bezugspunkt dafür sein, welche Kleidungsstücke einem stehen oder eben auch nicht stehen können.

Der Fokus bei der späteren Auswahl sollte übrigens nicht auf der kleinstmöglichen Kleidergröße liegen. Niemand kann später das Größenschild in der Innenseite deines Kleides sehen.

4. Finde heraus, was dir wirklich gefällt

Schaue dir nun deine gesammelten Inspirationen an und finde heraus, was dir davon wirklich gefällt. Sind es Röcke oder Hosen? Stücke mit einer stromlinienförmigen und weiblichen Silhouette oder lieber voluminösere und weiter geschnittene? Oder kannst du dich in Wahrheit nicht satt an minimalistischen Vintage-Looks sehen. Die Kunst besteht hier darin eher auf Formen und Linien als auf bestimmte Etikette zu achten. Wichtig ist auch die Dinge deines Lieblingsbloggers zu nennen, die du gar nicht magst. Warum solltest du das Gucci- T-Shirt ebenfalls in deine Sammlung nehmen, wenn du T-Shirts in Allgemeinen überhaupt nicht gerne trägst.

5. Finde die Farben, die zu dir passen

Nicht nur die passenden Silhouetten und Kleiderformen, sondern auch die richtigen Farben sind für den eigenen Style wichtig. Welche wirklich zueinander passen, dazu gibt es im Internet zahllose Experten-Tipps. Einfach die favorisierten Farbnuancen in eine Suchmaschine eingeben und dann sehen, was das Internet an Ratschlägen bereithält. Ein Moodboard wird dir dann einen ziemlich realistischen Gesamteindruck bieten, welche Farben auf deiner Haut wirklich miteinander harmonieren.

die passenden Farben finden
Die Wahl der passenden Farben unterstützt den eigenen Stil ©istock/g-stockstudio

6. Vergiss nicht deinen Lebensstil und deine Stil-Ziele in Betracht zu ziehen

Die perfekte Garderobe sollte nicht nur deine Vision und Kreativität repräsentieren, sondern auch auf deinen Lebensstil zugeschnitten sein. Klar möchtest du in deinem Stil deine Persönlichkeit widerspiegelt sehen. Aber passt der auch in deinen Arbeitsbereich, zu deinem allgemeinen Lebensgefühl und der Stadt, in der du leben möchtest? Wenn deine Arbeitsumgebung zum Beispiel eher ungezwungen ist, solltest du dir möglicherweise mehr Stricksachen und Jeans kaufen. Dazu kann man sich beispielsweise aufschreiben, in welchen verschiedenen Situationen man sich in einer bestimmten Woche wiederfindet. Auf Arbeit oder Parties, beim Abendessen mit Freunden oder mit vertrauten Personen beim Faulenzen. Bei besonderen Anlässen oder im Fitnessstudio. Der Schlüssel liegt dann darin, Stücke zu finden, die sowohl zu der einen als auch der anderen Situation passen könnten.

7. Erstelle dir eine Basisgrundlage von Stücken, die du bereits besitzt

Nun geht es also darum eine Bestandsaufnahme zu machen. Dafür sollte man nach Rat einiger Mode-Experten idealerweise von jedem wichtigen Teil ein Exemplar besitzen, dass einem auch wirklich gefällt. Es hilft sich eine Liste zu machen, was sich bereits im Kleiderschrank befindet. Zur Grundausstattung sollte je nach Geschmack vielleicht eine Jeans, eine Anzughose, ein kleines schwarzes Kleid, ein neutral gefärbter Rock in jeder Form, ein gestreiftes T-Shirt, eine weiße Bluse mit Kragen, eine Strickjacke, ein Strickpullover, ein Mantel für kaltes Wetter sowie ein Paar Stiefeletten, Ballerinas und Ledersandalen gehören. Insgesamt sollte die letztlich zusammengestellte Garderobe auf nicht mehr als 30 oder 40 Einzelteile kommen.

8. Studiere deine Fehlgriffe

Schau dir genau deine eigenen Fehlgriffe an. Und frage dich: Warum haben sie nicht funktioniert? War die Größe falsch oder vielleicht Farben oder Muster? Jedes aussortierte Stück sollte mit ein paar Adjektiven versehen werden. Damit bekommst du einen deutlich besseren Riecher für deinen Stil und vermeidest beim Einkaufen demnächst wieder die gleichen Fehler zu machen.

9. Finde ein paar „Signaturstücke“, die dir das gewisse Etwas geben

Das bestimmte Extra an Selbstbewusstsein signalisiert man in der Regel durch ein paar wenige, sogenannte Signaturstücke. Damit zeigst du dein Charisma und signalisierst Risikobereitschaft. Denn was wären Anna Wintour oder Karl Lagerfeld ohne ihre Sonnenbrillen, Cara Delevingne ohne ihre Hosenanzüge, Pharrell Williams ohne seine Hut-Kollektion oder Beyoncé ohne ihre langen Spitzenkleider?

10. Investiere in Gegenstände, die du immer tragen wirst

Ein wirklich erfolgreicher Signaturstil ist ein Style, den du auch noch in ein paar Jahren lieben wirst. Manche Stil-Ikonen kombinieren immer und immer wieder denselben Look. Die einen tragen mit Vorliebe Cashmere-Pullover, andere wiederum gerne Anzüge. Anna Wintour steht schon immer auf Tweed-Sets und Marni-Florals. Lucy Williams trägt oft Jeans, ein weißes T-Shirt und Stiefeletten und Karl Lagerfeld kannte man eigentlich nur mit Jeans und Anzugjacke. Das kann man als „Uniform“ bezeichnen, aber Stillosigkeit hat denen noch keiner vorgeworfen.

11. Behalte die Lust am Experimentieren

Mode soll in erster Linie Spaß machen. Nun, da du herausgefunden hast, was dir gefällt, scheue dich nicht, auch Ausnahmen zu machen. Konzentriere dich nicht nur auf die Größe oder das Designer-Label, denn das behindert nur deine Kreativität! Experimentiere mit verschiedenen Mustern, Texturen, Accessoires und Schuhen. Es kommt darauf an, sich in der eigenen Haut wohl zu fühlen. Dein Stil sollte dein Leben, deine Individualität und deine Persönlichkeit widerspiegeln. Sei stolz auf deinen ganz eigenen Look und hab Lust auf das, was du bist und wer du sein möchtest.