Einsamkeit – die stille Krankheit

7 Wege zur Bekämpfung der Einsamkeit

Eine der größten Herausforderungen, die unser Leben bereitstellt, ist der Umgang mit Einsamkeit. Denn oft stellt genau sie ein schier unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zum Glücklichsein dar. Um glücklich zu sein, brauchen wir stabile, soziale Bindungen. Starke Beziehungen sind ein Schlüssel, aber welche Strategien helfen uns noch, entkräftende Isolation zu überwinden? Welche Rolle spielen soziales Engagement, ein ungestörter, langer Nachtschlaf oder der regelmäßige Umgang mit Kindern oder Tieren dabei? Wir von CarlMarie zeigen euch sieben Wege über die Ihr eure Einsamkeit beenden könnt.

1. Erkenne Deine spezifische Form der Einsamkeit!

Um sein Problem richtig formulieren zu können, um es danach möglicherweise zu beseitigen, sollte jeder für sich selbst zunächst den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit erkennen können. Alleinsein kann kreativ und erholsam sein. Es gibt auch Menschen, die sehr oft allein sind, sich aber nie einsam fühlen. Ebenso kann es aber inmitten von komplizierten Familienverhältnissen, in der Routine erstarrter Paarbeziehungen und anonymen Menschenmengen zu starken Gefühlen von Unverständnis, Verlassensein und Isolation kommen. Hier hilft nur Eigeninitiative: Gefühle aussprechen, Kommunikation suchen und im schlimmsten Fall die Beziehungen abbrechen, um Platz für neue, gesündere Bindungen zu schaffen. Hilfe kann hier auch von einem kompetenten Therapeuten kommen.

2. Kümmere Dich um die anderen!

Gemeinsames Engagement schafft Wärme. Das kann bedeuten, dass man sich einmal die Woche um die Kinder der Nachbarn kümmert, ehrenamtlich eine Klasse unterrichtet oder sich einfach mit einem Haustier, einem Hund oder einer Katze beschäftigt. Andere zu unterstützen, schafft ein Gefühl der Verbundenheit. Um glücklich zu sein, ist es ebenso wichtig, Unterstützung zu geben wie auch sie zu bekommen. Gleichgesinnte trifft man beim Mannschaftssport, auf Gruppenreisen oder bei Veranstaltungsreihen, die völlig fremde Menschen miteinander verbinden. Das kann ein Book-Club sein, oder das mittlerweile immer populärer werdende „Running Dinner“. Manchmal hilft es aber einfach nur, wenn man sich vornimmt, jeden Morgen mindestens eine Minute mit dem Nachbarn oder der Arbeitskollegin zu plaudern.

3. Kümmere Dich um dich selbst!

Auch der Weg zu sich selbst führt am Ende aus der Einsamkeit. Oftmals sind es die eigenen Ängste, Unsicherheit und fehlende Selbstliebe, die eine negative Grundhaltung erzeugen und damit Kontakte erschweren. Sich mit seinen eher liebenswerten Charakterzügen zu verbinden, schafft da lange vermisstes Vertrauen in die eigene Stärke. Die eigene Wohnung aufzuräumen, ohne Gäste zu erwarten. Blumen zu kaufen, ohne eine Rendezvous zu haben oder Essen zu kochen, obwohl man beim Abendbrot allein bleibt – all das hilft, um wieder Spaß an sich selbst zu gewinnen.

4. Sprich fremde Leute an!

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Aber es wirkt Wunder. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit wird man in nahezu jeder alltäglichen Situation feststellen, dass man auf zumindest temporär Gleichgesinnte trifft. Im Supermarkt stehen sie mit einem an derselben Gemüsetheke und auf der Straße beim Gespräch über das Wetter. Ein besonders positives Feedback bekommt man natürlich, wenn Hilfe angeboten wird. Jemand hat etwas verloren oder sucht nach dem richtigen Weg? Die Chance, etwas Gutes zu tun und dabei noch ein kleines, die Einsamkeit besiegendes Gespräch zu beginnen, ist hier groß. Mit solchen kurzen Begegnungen stärkt man das Vertrauen in die eigenen sozialen Fähigkeiten.

5. Sei nicht zu wählerisch und bleibe offen!

Einsamkeit ist ein Teufelskreis. Es hat sich herausgestellt, dass einsame und isolierte Menschen hinsichtlich potentiell neuer Bekanntschaften viel fordernder und anspruchsvoller sind, als gesellige Typen. Es kommt für den Einsamen also auch darauf an, dass er erkennt, wie stark er seine Isolation möglicherweise selber befördert. Wer Einsamkeit zu entfliehen sucht, sollte am Ende nicht zu wählerisch sein. Zwar sind negative Emotionen wie Einsamkeit, Neid und Schuld eine wichtige Komponente in jedem Leben, aber hier sollte man sich darin nicht verlieren. Sie sind die notwendigen Signale dafür, dass sich etwas ändern muss, aber beim erfolgreichen Verlassen der Einsamkeits-Zone sollten sie besser keine Rolle spielen.

6. Schlaf Dich aus!

Eines der häufigsten Anzeichen für chronische Einsamkeit sind Schlafstörungen. Oftmals braucht es viel zu lang zum Einschlafen und früh wacht man wie gerädert auf, um dann mit massiven Stimmungsschwankungen durch den Tag zu stolpern. All das sind keine guten Voraussetzungen, um sozialverträglich zu erscheinen. Ausgeglichenheit und Großzügigkeit sind die Basis, um seinen Ring der Einsamkeit zu durchbrechen, und ein gesunder Nachtschlaf ist einer der wichtigsten Partner im Kampf gegen die Isolation.

7. Frag dich: Was fehlt in meinem Leben?

Gewöhn Dich daran, dir regelmäßig diese Frage zu stellen! Wenn du dich einsam fühlst, liegt es oftmals daran, dass du es versäumst, einen besten Freund zu haben, oder du vermisst, Teil einer Gruppe zu sein, oder dass du traurig darüber bist, keinen Ort zu haben, an dem alle und alles vertraut ist oder du schon lange nicht mehr verliebt warst. Es gibt viele Arten von Einsamkeit. Es kann schmerzhaft sein, darüber nachzudenken. Aber sobald du verstehst, was du vermisst, wird es einfacher sein, etwas dagegen zu unternehmen. Versuche herauszufinden, was konkret in deinem Leben fehlt. Je klarer du in deine Einsamkeit siehst, desto klarer wirst du die möglichen Lösungen sehen.

Im dritten Teil unseres Beitrags geht es um Mythen über Einsamkeit und was berühmte Menschen darüber sagten.

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