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Lingerie als Symbol der Fraulichkeit

Als die Welt wieder zugeknöpft war und prüde, und Frauen sich hinter konservativen Gesten versteckten, entwarf Madame Thomass ihre ersten Kleidungsstücke. Sie war 1965 aus der Provinz nach Paris gekommen. Ohne Ausbildung, aber mit viel früher Erfahrung, die Mutter war Schneiderin. Und mit einer klaren Vision: Dass Frauen wieder einen guten Grund haben sollten, um sich die Blusen ein Stück weit aufzuknöpfen. Damit darunter nämlich zum Vorschein kommen kann, was der Ansicht der jungen Designerin nach nicht versteckt gehört. Und zwar Dessous, die nicht in erster Linie dem Blick des Mannes gelten, sondern die Symbole sind der eigenen Fraulichkeit.

Die Revolte aus der Provinz

Chantal Thomas war das, was man heute vielleicht als Mode-Punk bezeichnen würde. Sie versorgte sich in den Ausstattungsläden der Revue-Girls im Pariser Vergnügungsviertel Pigalle mit allerlei billigem und witzigem Plunder und schneiderte aus diesen exquisite Lingerie, ohne die heute keine Burlesque-Show vorstellbar wäre genauso wenig wie das Pin-up-Model Dita von Teese, die Freundin und ausgesuchte Kundin ist.

Thomass war die erste Modemacherin, die sich bei ihren Lingerie-Entwürfen von den 40iger und 50iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts inspirieren ließ. Und die diese mit Unterwäsche-Klassikern aus dem 18. und 19. Jahrhunderts kombinierte. Das Resultat waren BHs, Korsagen, Strumpfhalter, Hüftgürtel und Strümpfe, die haarscharf auf Kante geschneidert waren zwischen ordinär und edel, zwischen billig und exquisit. Natürlich ist ihre Hausfarbe Schwarz, begleitet von Farben wie Rot, Weiß und Rosa. Satin ist Pflicht, genauso wie Spitze, Tüll verwendet sie neuerdings.

Geht es um Sex? Nein, um Sinnlichkeit!

Unverwechselbar sind zudem die Schleifen, die Volants, die Rüschen und wie aktuell ihre Origami-Falten. Sowie ihre Streifen- und Punktmuster. Theatralisch soll es sein, glamourös, sexy, aufreizend, bisweilen provokant. Und es darf auch männlich. Wenn es der Sache der Frauen dient. Kein "Hurenkram" aber, hat Chantal Thomass vor einigen Jahren mal auf die Frage geantwortet, um was es ihr bei den Entwürfen ginge. Um Sex? "Um Sinnlichkeit", antwortete die Französin.

Skandal und Erfolg

Aktuell entstanden ihre Winter- und Hernstkollektion aus ihrer Lieblingsfrage heraus: Nämlich wie maskuline und feminine Elemente so miteinander zu verschmelzen, dass dabei Dessous entstehen, die zwar weiblich sind, aber getragen werden von männlicher Energie.

Gewagt. Aber das ist ihre Untendrunter-Mode ja immer gewesen. Als die heute 69-Jährige zusammen mit ihrem späteren Mann Bruce Thomass 1970 ihr erstes Label Tere et Bantin gründete, das sie fünf Jahre später in Chantal Thomass umbenannte, folgte sie nicht einfach dem Zeitgeist, sondern sie zog ihn an. Es waren bewegte Zeiten. Der Krieg war vorüber und junge Designerinnen wie Thomass oder die Queen of Punk Vivienne Westwood lösten die Mode aus ihren Konventionen. Es ging nicht mehr darum, sich anzuziehen, um etwas zu verbergen. Es ging jetzt darum, etwas zu zeigen. Und das, was diese junge Generation zeigen wollte, das war: sich selbst.

Das Untendrunter sichtbar machen

Für Thomass war diese neue Sichtbarkeit allerdings nicht nur eine Frage, was Frau oben drüber trägt. Es wurde für sie zur Frage: Was unten drunter? Deshalb wurden Dessous zu ihrer Leidenschaft. Sie eröffnete eine Boutique im noblen 6. Pariser Bezirk und schickte lange bevor Madonna 1990 im Gaultier-BH über die Bühne tanzte, die ersten Models in Unterwäsche auf den Laufsteg. Ein Skandal damals. Nicht groß, aber groß genug, um die Scheinwerfer auf die junge Modemacherin zu werfen. Es kam der weltweite Erfolg, weitere Boutiquen, Aufträge von Modehäusern, sie expandierte.

Rückkehr und Applaus

Und irgendwann brach alles zusammen. Thomass flog aus ihrem eigenen Unternehmen, das Label ging Pleite, der Name verschwand. Danach tauchte sie als Beraterin und Auftragsdesignerin u.a für Wolford, Victorias Secret, Antinéa und Rosy in der Modewelt hie und da wieder auf. Aber sie entwarf keine Dessous mehr. Die verschwanden für einige Jahre aus ihrem Repertoire.

Doch Chantal Thomass ist zurück. 1999 zeigte sie sich erstmals wieder mit einer eigenen Dessous-Show. Der Applaus war groß. Und ist seitdem nicht kleiner geworden. Thomass, die sich mit ihrer Marke 2011 der Modegruppe Chantelle anschloss, ist wieder und genauso en vogue wie vor 50 Jahren.

Nicht Sex, Sinnlichkeit!

Chantal Thomass, das ist nicht nur das Label der gleichnamigen Designerin. Sondern das ist der Inbegriff für Pariser Glamour und französische Sinnlichkeit. Weiblichkeit und dezente Provokation. Selbstbewusstsein und Verführung. Schon vor über 50 Jahren hat die heute 69 Jahre alte Grand Dame des Lingerie-Designs ihre ersten Dessous entworfen, die nicht nur für den Blick des Mannes gemacht sind, sondern vor allem für das Wohlbefinden und die Selbst-verständlichkeit der Frau.

Sie hat sich dafür von den Revuetänzerinnen des Pariser Pigalle inspirieren lassen. Sie hat sich bei der Mode der 40iger und 50iger Jahre umgesehen und sich ins 19. Jahrhundert zurückbegeben, um dort Ideen für ihre BHs, Corsagen, Slips, Strümpfe, Strumpfbänder oder Pantys geholt. Ihre Kollektionen sind deshalb unverwechselbar.

Weder Pin-up-Model noch Burlesque-Tänzerin der Gegenwart wäre ohne sie denkbar. Dessous von Chantal Thomass sind hauptsächlich schwarze, gestreifte, gepunktete, gerüschte, mit Volants und Schleifchen versehene kleine Meisterwerke aus Seide, Spitze und Tüll. Und Ausdruck einer selbstbewussten, begehrenswerten und kecken Frau.